02.06.2010

8.Tag - Wicklow Town und Rückreise


Dafür schlafen wir dann aber auch wie zwei Babys, so dass wir den Sonnenaufgang über dem Meer leider verpassen und „erst“ um halb sieben wach werden. Wir erkunden noch ein wenig die weiter entlegenen Bereiche dieses tollen Campingplatzes, plaudern nochmal kurz mit John und den Freiburgern, bevor wir schließlich unsere Sachen zusammenpacken. Dann fahren wir nach Wicklow Town, um Charlie abzugeben. Schade, wir hätten gerne noch ein paar Tage in und mit ihm verbracht.

Die heutige und somit auch letzte Sehenswürdigkeit unserer Tour ist das Wickow Goal (jail) im Zentrum von Wicklow Town, in dem uns nach Kauf der Tickets (inklusive Übergabe des Info-Blatts zu den Zellen) ein Mitarbeiter in historischem Gewand begrüsst, der sein schauspielerisches Talent als damaliger Gefängnisleiter unter Beweis stellt und uns nach einer kurzen Einführung in die Geschichte des Gefängnisses sogleich wie Sträflinge behandelt. Das kanadische Pärchen, das mit uns zusammen die Führung startet, wird ebenfalls mit einbezogen, und der Mann, der eine grüne Jacke trägt und schottische Vorfahren hat, wird gleich als „Troublemaker“ erkannt und zu Tode verurteilt durch Erhängen, ebenso wie ich, die ich meinen husband ermordet habe.

Nachdem wir ins Gefängnis eingetreten sind und die schwere Gittertür hinter uns ins Schloss gefallen ist, treffen wir im Schulraum auf die „Matron“, eine weitere Schauspielerin, die uns erklärt, dass die Gefangenen damals tatsächlich die Schulbank drücken mussten, um Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen. Weiter geht es zu den Zellen, in denen man über die Geschichte der irischen Rebellion, das Leben der Gefangenen und viele weitere Details informiert wird, wobei einige Zellen mit Audio-Bändern ausgestattet sind, die sich automatisch einschalten, sobald man den Raum durch die sehr niedrige Tür betritt. Es ist interessant und informativ, allerdings sollte man sich vorab ein wenig mit der irischen Geschichte auseinandergesetzt haben.
Im Jail Café nehmen wir noch ein kleines Mittagessen zu uns (ich liebe die irischen Suppen!), bevor wir in den Bus steigen (Linie 133 ab Wicklow Monument, direkt neben dem Jail), der uns für 15 Euro pro Nase in knapp 2h bequem zum Dublin Airport bringt. Und das ist dann leider, leider schon das Ende unseres fantastischen und erholsamen Wicklow Urlaubs.

01.06.2010

7.Tag - Redcross-Kilmacurragh-Brittas Bay-Wicklow Town

Die Nacht war etwas unruhig, denn es hat teilweise recht heftig geregnet. Pünktlich zum Frühstück kommt aber blauer Himmel und die wärmende, irische Sonne zum Vorschein, und wir starten in einen neuen, leider schon den vorletzten Tag unseres Urlaubs.

Als erstes fahren wir nach Kilmacurragh zum Arboretum, das zu den National Botanical Gardens gehört und von uns als Pflanzenfreaks natürlich sofort in die „must-do-Liste“ aufgenommen wurde. Als allererstes entdecken wir dort 3 kleine Wollemis (ein als ausgestorben
geglaubter und Mitte der Neunziger Jahre wieder-entdeckter Urzeitbaum, der vor 200 Mio. Jahren weite Teile der Erde bedeckte) was uns natürlich total begeistert. Auch sonst ist dieser Park mit alten und schönen Bäumen, der keinen (!) Eintritt kostet, sehr schön gestaltet und später finden wir noch einen 4., recht großen Wollemi.

Wir entscheiden uns gegen Arklow und das von Fred empfohlene Maritim Museum und fahren gleich weiter nach Brittas Bay, wo wir am fast menschenleeren Strand (so feiner Sand wie an der Nordsee) ein sonniges Picknick genießen.


Weiter geht’s zu den Mount Usher Gardens nördlich von Wicklow Town bei Ashford, die sich als absolutes Highlight von Wicklow County herausstellen, zumindest für uns. Hier gibt es – neben weiteren recht großen und wunderschönen Wollemis – viele verschiedene Bäume aus aller Herren Länder zu bewundern, neben vielen farbenprächtigen Büschen und Blumen. Der Park ist sehr groß und fantastisch angelegt, vor allem, da in weiten Teilen einen wild gewachsenen Eindruck macht.
Noch einen letzten Einkauf und wir machen uns auf den Weg nach Wicklow Town zu Wolohan’s Campingplatz am Silverstrand, einer riesigen, grünen Wiese mit Zugang zu einer kleinen Bucht
mit schönem Sandstrand. Die Felsen, die die Wiese vom Strand trennen, schimmern silbern
in der Sonne, daher auch der Name. Wir sind zwar nicht die einzigen Gäste auf dem Platz (2 Wohnwagen aus Freiburg leisten uns Gesellschaft), und doch wirken unsere Wagen verloren auf dem riesigen Areal, das golfplatzähnliche Ausmaße hat.

Dementsprechend schwer fällt auch die Wahl des Standplatzes:
Als Charlie steht, haben wir zwar eine fantastische Aussicht auf’s
Meer, jedoch mit leichter Schieflage , so dass unser Abendessen
(Pea+Mint Soup und anschliessend Irish Stew) fast vom Tisch
rutscht. Also entscheiden wir uns nach dem Essen für einen
anderen Platz, um später während unserer wohlverdienten
Nachtruhe nicht rückwärts aus der Koje zu rutschen.

Später kommt John Wolohan, der Besitzer und guter Bekannter
von Fred, noch vorbei, um uns sehr nett zu begrüßen. An
diesem Abend genießen wir den leckeren Wein und vor allem
die tolle Atmosphäre auf dem Platz noch etwas länger und gehen
erst um halb 11 Uhr (Rekord für diesen Irland-Urlaub) ins Bett.

31.05.2010

6.Tag - Donard-Wicklow Gap-Glendalough-Avoca-Redcross


Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht, unserer ersten im Charlie, gönnen wir uns ein ausnahmsweise mal eher bescheidenes Frühstück mit Kaffee (instant), Pfefferminztee und ein paar Keksen (diesbezüglich ist Charlie absolut zufriedenstellend ausgestattet). Dann wird Charlie mit ein paar Handgriffen startklar gemacht und wir verabschieden uns per Interfon noch von Njula, der Betreiberin des Moat Farm Camp Sites und bedanken uns für den herzlichen Empfang.

Unsere heutige Etappe führt uns nach Glendalough, eine der wichtigsten Sehenswürdigkeit Wicklow’s. Auf dem Weg dorthin legen wir einen kurzen Zwischenstopp ein
am Wicklow Gap, einem wunderschönen Aussichtspunkt auf den Wicklow
Mountains National Park, wo wir allerdings erst mal abwarten, bis der soeben vorgefahrene Touri-Bus seine menschliche Fracht ausgespuckt und weniger Minuten später wieder eingesammelt hat.

Am Glendalough Visitor Centre angekommen, parken wir Charlie und versorgen uns bei der netten Dame am Info-Schalter erst mal mit Kartenmaterial. Wir entscheiden uns nach kurzem Überlegen für einen der schwierigeren Wege, allerdings den kürzesten der drei, den Spinc (short route). Der führt uns erst mal am Poulaness Waterfall vorbei und dann über unzählige Stufen und Trassen aus (vermutlich) alten Bahnschwellen zum Boardwalk des Lugduff Valley hinauf. Die Warnschilder zu Anfang des Wegs hatten uns darauf hingewiesen, dass wir a) festes Schuhwerk (OK, ist einigermaßen vorhanden und wurde auch schon am Infoschalter überprüft), b) einen Kompass (nicht dabei) c) gutes Kartenmaterial (soeben für 0,50 Euro erworben) und d) Regenkleidung (dabei, aber vermutlich nicht notwendig) haben sollten, bevor wir diesen „gefährlichen“ Weg beschreiten. Wir lassen uns davon nicht abschrecken, so dass wir nach dem etwas anstrengenden Anstieg über die Treppen einen
absolut fantastischen Ausblick über das Tal mit dem Lower und Upper Lake und einzigartiger Landschaft auf der gegenüberliegenden Seite genießen können.

Der Rückweg führt uns erst mal steil, dann aber wieder recht gemütlich durch den Nadelwald zurück zum Upper Lake, wo wir nicht den direkten Weg zurück zum Info Centre nehmen, sondern uns für die längere Hälfte der „Woodland Road“ entscheiden, einem schönen und wenig frequentierten Weg, der erst durch Mischwald im Glendalough Valley verläuft, um danach dann ein Stück dem St. Kevin’s Way folgen und uns schließlich am Glendalough River entlang zurück nach Glendalough führt. Dort bekommen wir dann endlich auch den berühmten und vielfotografierten Glendalough Tower mal von nahem zu sehen.

Schliesslich sitzen wir wieder im Charlie und fahren unserem nächsten Übernachtungsziel entgegen. Erst mal machen wir aber noch kurz Halt am Supermarket in Rathdrum, wo wir uns mit Milch, Bier, O-Saft, Brot, etc. versorgen. Als wir rauskommen, stellen wir fest, dass jemand anderes den Parkplatz versperrt, so dass wir Charlie trotz diverser Manöver nicht vom Parkplatz auf die Straße bekommen. Zum Glück setzt sich ein junger Ire (begleitet von den aufmunternden Sprüchen seiner Mutter) beherzt auf den Beifahersitz (isn’t the door open? Fragt er noch kurz) und schiebt den Falschparker einfach zur Seite.

Über Avoca fahren wir (die nicht so spannende Sehenswürdigkeit
„Meeting of the Waters lassen wir im wahrsten Sinne des Wortes
links liegen) nach Redcross und mieten uns auf dem Secret Garden
(only for adults – kinderfreier Bereich des Camp Sites) des River
Valley Campingplatzes ein, direkt gegenüber vom Service-Haus mit
modernen (Bezahl-) Duschen und schicken Toiletten.

Bei Mickey Finn’s, wo wir schon letzte Woche zu Beginn unserer Reise zu Traditional Irish Music+Dancing waren, gibt’s heute leider nur Drinks, kein Food. Der nächste Pub, der feste Nahrung anbietet, ist leider 5 Meilen entfernt, also entschließen wir uns spontan, ein schlichtes, aber leckeres Abendessen im Charlie einzunehmen – bocadillos mit Tortilla Española (auf irische Art mit Paprika zubereitet), Kohlsalat, Schinken + Käse. Ein bisschen Weisswein dazu – perfekt! Dann gibt’s noch einen Drink im Pub und wir gehen mal wieder früh ins Bett.

30.05.2010

5.Tag – Start der Wicklow-Rundfahrt mit "Charlie": Rathnew-Sallys Gap-Blessington Lakes-Donard

Pünktlich um 10 Uhr morgens klingelt die Rezeption bei uns an, um uns die Ankunft der Familie Best von Lazydays.ie samt VW Campervan Charlie anzumelden, unser mobiles Heim für die nächsten 3 Tage und Nächte. Nach einer kurzen Einweisung und Testfahrt mit Patrick checken wir noch schnell aus und starten in unserem blau-weißen Bulli Bj.73 Richtung Wicklow Mountains.
mehr Infos unter www.lazydays.ie

Unser erster Halt ist ein Supermarket, um uns mit den lebenswichtigen Dingen (Kaffee, Tee, Wasser, Brot, Käse, Wurst, etc.) einzudecken (Sonntagmorgen gibt es allerdings noch keinen Alkohol, erst ab 12.30 Uhr!).
Die nächste Station ist Victor’s Way (www.victorsway.eu), ein „indischer“ Skulpturenpark mitten in Irland, der nicht unbedingt zu den typischen Attraktionen einer Wicklow Tour gehört, uns aber von Fred empfohlen wurde. Victor, der Besitzer des Parks, hat einige Jahre in Indien verbracht und dort die meisten der Skulpturen anfertigen lassen, die er dann auf einem weitläufigen Gelände mit Waldbestand, kleinen Seen und Freiflächen platziert hat. Das Ganze ist absolut sehenswert und mit einem 1-stündigen Spaziergang zu erkunden.

Beim Ausgang treffen wir Fred und die Kids wieder und beschliessen, in der Nähe vom Lough Tay, einem wunderschön gelegenen See unterhalb von Sally‘s Gap, ein gemeinsames Picknick zu machen.

Fred+Kids fahren schließlich wieder zurück und für uns geht es weiter über Sally’s Gap in Richtung Blessington. Wir machen noch einmal Halt bei Kippure Estate, wo wir einen netten, kleinen Pfad besteigen, der durch die Heide (und sehr torfigem, teilweise moorigem Untergrund) führt und setzen unseren Weg fort über den
Lake Way, der die Blessington Lakes umrundet.

Kurz hinter Blessington kommen wir schließlich am Russborough House
an, leider jedoch zu spät, (nach 17h), so dass wir nur noch Fotos von
aussen machen können und eine Besichtigung der Räumlichkeiten und
der Kunstaustellung nicht mehr möglich sind.

Also beschliessen wir, die heutige Etappe zu beenden und über Hollywood (ja, auch hier gibt es Stars & Sternchen) bis nach Donard zu fahren, wo uns Njula vom Moat Farm Camping + Caravaning schon erwartet. Es ist Sonntag und der weekend-traffic ist wieder weg, so dass wir uns einen der vielen, freien Plätze mit Blick auf die Wicklow Mountains aussuchen können.

Nach einen kühlen Feierabenddrink bei Toomey’s bereiten wir Charlie für die Nacht vor (das Bett macht auch „in echt“ einen ganz gemütlichen und brauchbaren Eindruck) und genießen dann – again at Toomey’s – eine der leckersten Pizzas, die wir je gegessen haben. Der Weisswein steigt uns schnell zu Kopf, also gehen wir gemütlich zurück zu Charlie (Donard ist zum Glück sehr übersichtlich, alles liegt nah beieinander) und ziehen uns zurück in unser kleines Heim. Während die Vögel zwitschern und die Schafe blöken, schreibe ich im Tagebuch, Marc liest in seinem Buch und wenig später rollen wir uns auch schon in unser gemütliches Bett.

29.05.2010

4.Tag – Ankunft in Wicklow Town

Nach einem irischen Frühstück mit Potato Farrels aus dem Toaster (lecker mit guter Kerrygoldbutter bestrichen) verabschieden wir uns von unseren Freunden und rufen uns ein Taxi zur Station, wo wir für 19 Euro mit dem InterRail nach Wicklow Town fahren. Der Zug ist eigentlich komfortabel, schaukelt aber wie ein Fischkutter auf hoher See.

Von Wicklow Station aus laufen wir erstmals mit unserem Gepäck in das beschauliche Hauptstädtchen des County’s hinein und gönnen uns für 11,95 Euro ein 2 Gänge-Mittagsmenu im Al Mondo, dem Restaurant des zentral gelegenen Grand Hotels. Dort sagt man uns, dass es einen Fußweg nach Rathnew gibt (wo unsere nächste Unterkunft auf uns wartet) und dass dieser ca. 20 Min. dauert.

Da das Essen nicht nur lecker sondern auch reichlich war, entscheiden wir uns mal wieder für etwas sportliche Betätigung, und so sieht man uns schließlich wieder mit Koffer und Reisetasche hinter uns her ziehend Richtung Rathnew und Tinakilly Country House and Hotel spazieren, einem 4-Sterne Haus im viktorianischen Stil, das allerdings nochmal ca. 1km von der Straße bzw (http://www.tinakilly.ie). Rathnew entfernt liegt (bergauf). Aber auch das kann unser Ehrgeiz, das Ziel zu Fuß zu erreichen, nicht stoppen, und wir lehnen höflich, aber bestimmt das Angebot eines jungen Pärchens im sportlichen SUV ab, uns bis zum Haus mitzunehmen.

Nach dem Einchecken erkunden wir unser geräumiges und ruhiges Zimmer, um dann nach kurzer Zeit schon wieder unserem Bewegungsdrang nachzugeben – ab in die Fitness Suite! Marc geht
auf’s Laufband, ich auf’s Rudergerät, und nach 10 Min. wird gewechselt.

Nach einem Aperitiv in einem der schönen Salons begeben wir uns ins
hoteleigene Restaurant zum Abendessen, da wir keine Lust auf einen weiteren Gewaltmarsch zurück in den Ort haben. Bei sehr leckerem Essen in gediegener Atmosphäre lassen wir den Abend ausklingen.

28.05.2010

3.Tag - Dublin

Ein letztes, leckeres Frühstück (heute probiere ich mal den white + black pudding, schmeckt erstaunlich gut) später, und dann checken wir aus und fahren mit dem Dart nach Dublin und steigen an der Tara Station aus.

Historische Gebäude und Sehenswürdigkeiten sind eigentlich nicht unser Ding, doch am Trinity College führt kein Weg vorbei. Das berühmte College der Universität of Dublin, an dem eine ganze Reihe bedeutender irischer Persönlichkeiten der letzten Jahrhunderte studierte, u.a. Oscar Wilde und Samuel Beckett, wurde 1592 für protestantische Studenten gegründet und seine Hauptattraktion ist sicherlich die alte Bibliothek, in der neben 200.000 historischen Schriften auch das berühmte Book of Kells aufbewahrt wird. Wir entschließen uns für einen kurzen Rundgang, ohne tiefer in die historischen Gemäuer und ihre Geschichte einzudringen und sind wenig später auch schon wieder draußen im Getümmel unterwegs Richtung Temple Bar Viertel, welches praktischerweise nur einen Steinwurf entfernt liegt. Dort kaufen wir dann auch schon die ersten Souvenirs, Kühlschrankmagneten (natürlich) und Blumen- und Kleesamen.


Weiter geht es durch das Viking+Medieval Viertel,
wo uns besonders eine Kirche mit einem wunderschönen,
ziemlich „wilden“ Garten gefällt, sie heißt St. Audoen’s Church, ist aus dem 12 Jh und die älteste, heute noch genutzte Gemeindekirche Dublins.









Ein paar Strassen weiter taucht auf der linken Seite der "Brazen Head"
auf, Irlands ältester Pub, dessen Ursprung auf das Jahr 1198 datiert ist.





Da wir als nächstens den auf der Karte recht imposanten Phoenix Park ansteuern wollten, schnappen wir uns die Strassenbahn Luas zur Heuston Station (Heuston, we have a problem), von wo aus es nur noch einen Katzensprung bis zum übrigens größten Stadtpark Europas ist. Vorher genehmigen wir uns aber noch ein kleines Mittagsmenu bei Ryan’s, Goat Cheese Toast für mich und gebackenen Fisch für Marc.

Der Phoenix Park ist ganz nett, allerdings auch von einigen Straßen durchzogen, so dass kein echtes „Naturgefühl aufkommt, außer an dem kleinen See, an dem wir eine Schwanenfamilie mit Kinderstube beobachten. Als eine dicke, graue Wolke die Sonne verdeckt, bringt uns Luas wieder zurück ins Temple Bar Viertel zu weiteren Souvenirs und einem kurzen Tankstopp in der Palace Bar, wo wir uns auf Spanisch bzw. ganz leise auf Deutsch unterhalten, um eine lustig-laute Männertruppe aus Bayern nicht auf uns aufmerksam zu machen.

Da wir uns am späten Nachmittag mit Fred treffen wollen, steuern wir langsam wieder die Tara Station an, um mit dem Commuter nach Dun Laoghaire (sprich Dün Lierri) zu fahren, wo Fred mit seiner Familie lebt und uns heute Abend begrillen will. Marc braucht aber erst noch einen Kaffee, also setzen wir uns nach unserer Ankunft in dem beschaulichen Küstenstädtchen erstmals auf die sonnige Terrasse vor dem Café Mao. Zu Fuß brechen wir dann auf zu Fred’s Haus, das wir nach verschiedenen Anrufen schließlich auch fast ohne Umweg finden.

Zum Abendessen gibt es Hamburger mit Käse frisch vom Grill und Maiskolben. Als die Kinder dann im Bett sind, leeren wir noch eine Flasche Rotwein und besprechen die Route für die nächsten Tage durch Wicklow County.

27.05.2010

2.Tag - Bray und Umgebung

Das Frühstück im Esplanade Hotel ist gut und reichhaltig, es gibt
die obligatorischen Würstchen, dazu Spiegeleier, gekochte Eier, Tomaten, schwarzen und weißen Pudding und noch einiges mehr. Also genau die richtige Grundlage für einen Tag rund um Bray ;-).


Wir kraxeln erst mal zum Bray Head hoch, wo wir am Gipfelkreuz
auf eine fröhlich-lärmende Wandergruppe aus Deutschland stoßen.

Sie genießen ebenso wie wir den wunderschönen Ausblick
von dem 241 m hohen Berg sowohl auf Bray und seine malerische Bucht als auch auf die Wicklow Mountains im Hinterland. Dann lassen wir die Gruppe hinter uns und wandern gemütlich weiter auf dem wunderschönen Hügelpfad in Richtung Greystones, mit Blick nach links auf's Meer und nach rechts auf die gelb-grüne Landschaft (leider wissen wir immer noch nicht, wie die
stacheligen, gelb blühenden Büsche heißen). Auf unserem Weg
begegnen wir zum nur zwei einzelnen Wanderen und einer Gruppe wilder Pferde.






Wieder zurück in Bray geht es zum Killruddery House&Gardens (http://www.killruddery.com/):
Der riesige Park ist eine wunderschöne Mischung aus gepflegtem Garten mit viel grünem,
englischem Rasen, kleinen Inseln mit angelegten Hecken und Brunnen mit alten Statuen und dann wieder etwas verwilderten Ecken und fantastisch geformten, uralten Bäumen. Im Garden Café gönnen wir uns einen sehr
leckeren, typisch irischen Snack mit Suppe und Scones und genießen die Ruhe und Idylle.

Mit einem Linienbus fahren wir danach wieder nach Bray rein zur Station und von da mit dem Doppeldecker nach Enniskerry in die Nähe von Powerscourt House&Gardens (http://www.powerscourt.ie). Der Fahrer gibt ganz schön Gas auf der engen Straße, und wir haben von oben einen guten Rundumblick. Leider sagt uns keiner, dass es direkt vor Powerscourt noch eine Haltestelle gibt, so dass wir von Enniskerry ca. 2 km laufen müssen, bis wir an einer der großen Sehenswürdigkeiten Wicklow’s ankommen. Der Eintritt kostet hier 8 Euro pro Nase, aber das lohnt sich absolut, denn die Gärten sind fantastisch schön. Katja gefällt natürlich der japanische Garten am besten:

In den diversen Shops kann man sich verlieren, da sie ganz schön verschachtelt sind, aber wir finden irgendwie nichts, das uns gefällt als Mitbringsel.

Wir laufen - nun endlich bei leichtem Regen – zurück nach Enniskerry, und inzwischen tun mir meine Füße ganz schön weh. Also wieder rein in den Bus und mit der 185 zurück zur Bray Station (Achtung: im Bus muss man den genauen Preis zahlen, "exact fare, no change given !"). Von da aus geht’s direkt zu The Martello, wo wir uns ein sehr frühes und wieder sehr leckeres Abendessen gönnen.

Am Abend bleiben wir im Pub vom Hotel, wo wir nicht nur die Wedding Gäste beobachten können, die dort eine irische Hochzeit feiern, sondern auch die Entscheidung des Halbfinales vom Grand Prix de la Chanson d’Eurovision mitbekommen – Irland ist mit dabei, yeah! Die irische Sängerin entspricht dabei ganz dem gängigen Schönheitsideal: rote, lockige Haare, helle Haut und eine etwas üppigere Figur ;-). Danach übergibt mir der Barkeeper die Macht = Fernbedienung, und bei einem letzten Drink zappen wir uns durch das irische Fernsehen, und dann heisst’s „sieben, acht – gute Nacht“.